Beim Winterball der Freiwilligen Feuerwehr Oberstedten wurde die Komödie "Hannes ist der Beste" von Lothar Neumann gespielt. Das Stück beschäftigt sich zwar mit den Schwierigkeiten im Hotelgewerbe, ist aber vor allem eines – lustig.
Von Babette Marschner
Hannes (Uwe Herzberger) rächt sich an Eva Patzke (Melanie Köhl) mit einer Massage. Foto: Marschner |
- Oberstedten. Das Ambiente für den Winterball der Freiwilligen Feuerwehr Oberstedten (FFO) ist perfekt. Bei minus fünf Grad und leichtem Schneefall herrscht in der Taunushalle eine gemütliche, heimelige Atmosphäre. Die Besucher sitzen an langen, weihnachtlich geschmückten Tischen. Es wird gelacht und gegessen.
Doch sobald sich der Vorhang öffnet, verstummen die Gespräche. Sind die 185 Gäste doch schon gespannt auf das Theaterstück "Hannes ist der Beste", das diesmal zu sehen ist. Und den Helden der Geschichte lernen die Zuschauer auch gleich erstes kennen: Hannes (Uwe Herzberger) sitzt auf einer Bank vor dem neuen Sporthotel. Und schnell wird klar: Die Idee mit dem Sporthotel hätte er sich einfacher vorgestellt. Schließlich konnte er nicht ahnen, von welch merkwürdigen Gästen die ehemalige Landpension bevölkert wird. Um die verwöhnten Städter zufriedenzustellen, braucht der Dorfmensch, der im Hotel auch "Mädchen für alles" ist, viel Geduld – und noch mehr Ideen.
Mit der Behäbigkeit eines gemütlichen, gutmütigen Menschen erzählt Hannes von den ungeputzten Schuhen der Städter. Und dreckige Schuhe sind nur eines der kleineren Probleme, die sie mitbringen.
Objekt der Begierde
Das etwas über zwei Stunden lange Stück nimmt schnell Fahrt auf und wird mit dem Verlauf der Handlung immer schwungvoller. Hannes wird schon bald zum Objekt der Begierde der beiden alten Damen "Frau Drollig" und "Frau Niedlich" – wunderbar hochnäsig verkörpert von Agnes Schmidt und Barbara Moritz.
Der Frankfurter Schrotthändler Max Holle (Michael Herber) wiederum reist mit Frau (Sigrid Baumann) und Geliebter (Melanie Köhl) an und zieht das Hotelpersonal in seine familiären Angelegenheiten hinein.
Besonders Sportlehrer Frank (Andreas Mann) leidet unter den Nachstellungen von Holles Liebschaft Eva Patzke. Ein verwirrendes Beziehungsnetz entwickelt sich, in dem Hannes zum Glück stets den Überblick behält. Mit viel Witz und Humor gelingt es ihm schließlich, dass die Holles ihre Liebe auffrischen. Auch die finanziellen Schwierigkeiten des Hotels beseitigt er und ebnet so den Weg für das Glück und die Heirat von Hotelbesitzerin Christine (Tina Schickling) und Sportlehrer Frank.
Besonders lustig wird es, wenn die versammelten Gäste zum Fitnesstraining antreten oder die von Hannes mit dem Schuhputztuch abgewischten Brötchen als "nah an der Natur" und "ganz anders als in der Stadt" bezeichnen.
Selbstverständlich ist bei den Laienschauspielern der FFO nicht alles perfekt. Sie überzeugen dennoch durch große Spielfreude und, wie Hannes sagt, mit "ä rischtisch Häppi Änd". Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.